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Naturschutz war lange Zeit verkörpert in dem Konzept, delimitierte Zonen mit natürlichen Naturkompositionen, die als typisch für unsere Lebensregion angesehen wurden, mittels administrativer Regelwerke so zu schützen, dass sie von gegenläufigen natürlichen Wandlungsdynamiken verschont und so beständig in ihrem definierten Zustand erhalten würden.
Alleine dieses Konzept weist bereits darauf hin, dass es keinen administrativ deklarierten Normalzustand der Natur gibt, denn „gegenläufige Dynamiken“, also die Immigration nicht typischer Arten, die Sukzession und die sich beständig wandelnden Umweltfaktoren Temperatur, Niederschlag und Sonneneinstrahlung erzeugen konstant neue Zusammensetzungen von natürlichen Habitaten, so dass die delimitierten Schutzgebiete zwar der Erhaltung spezifischer, dort lebender und als „selten“ beziehungsweise „schützenswert“ definierter Tier- und Pflanzenarten dienen, aber doch eigentlich nur Museen ehemals bekannter Zustände bleiben, da ausserhalb ihrer administrativen Abgrenzungen Umweltbedingungen herrschen, die den im Schutzgebiet bewahrten Zustand schnell ändern würden.
Als zweite, wichtigste „gegenläufige Dynamik“ sind die menschlichen Eingriffe in die natürliche Umgebung zu betrachten. Auch der Mensch ist Teil der Natur, doch die einzige lebende Art, die durchdacht konzeptionell so in die Komposition der Tier- und Pflanzenwelt eingreift, dass er sie seinen Ausnutzungszwecken unterordnet, ausbeutet und sie teilweise sogar ausrottet. Massive Entwaldung, Bodenversiegelung durch Bebauung, Gewässermanagement, Land- und Forstwirtschaft, Eintrag synthetischer Produkte in die Umwelt durch Bergbau, Industrie und Konsumgüterabfall, Agrarchemikalien und Abgase unserer Heizungen, Transportmittel und Produktionsstätten lassen absehbar einen neuen gleichgewichtigen Naturzustand entstehen, der möglicherweise sogar die Art Homo sapiens gar nicht mehr mit einbeziehen wird.
Genaugenommen verhindern Naturschutz und administratives Naturmanagement eigentlich Natur. Natur wäre, „hier bei uns wächst und lebt alles zusammen, was derzeit hier wachsen kann“. Die gewandelten Klimabedingungen bewegen sich auf einen neuen Klimazustand zu, der vor erdgeschichtlichen Zeiten im sogenannten „Tertiär“ auch schon einmal hier existiert hatte, als tropische Urwälder mit Baumfarnen, Riesenschachtelhalmen und Grossreptilien in Deutschland zu Hause waren, bevor eine administrativ unkontrolliert immigrierende Kältephase sie zum Aussterben brachte. Klima-Darwinismus. So etwas geht natürlich sehr langsam vor sich, etwa so langsam wie das indische Springkraut und der nordamerikanische Signalkrebs gebraucht haben mögen, sich am Rande und innerhalb „unserer Gewässer“ heimisch zu fühlen. Viel mehr solcher bisher fremder Arten würden heute bei uns leben und den natürlichen, hier jetzt möglichen neuen Naturzustand einpendeln, wenn nicht administratives Regulieren dies zu verhindern trachten würde.
Doch existieren die privaten Gärten und Parks in denen auch heute schon demonstriert wird, was in Deutschland alles in der freien, wilden Natur leben und wachsen könnte, gäbe es seine solche überhaupt noch. Bananenpflanzen finden wir dort schon wieder, Palmen wie damals im Tertiär, so wie im Mittelalter der Adel in seinen Orangerien Apfelsinen- und Zitronenbäumchen „heimisch machte“, wachsen und reifen heute hier Kaki-Früchte, Araucarien, Mammutbäume aus Asien und Amerika, Atlaszedern, Blauglocken-, Tulpen und Trompetenbäume, neben vielen anderen, oft kaum bekannten Pflanzen.
Während der administrative Naturschutz zwischen Industrie- und Siedlungs-, Agrar- und Forstwirtschaftsplantagen einige Reservate mit dem typischen deutschen Naturzustand bewahrt, lebt in den privaten und in den Botanischen Gärten die Natur, so wie sie hier überall wachsen könnte, wenn sie denn dazu überhaupt noch Platz hätte. Dabei stossen wir an die Frage „warum sind offizielle Botanische Gärten eigentlich so hoch umzäunt und zumeist auch noch flächendeckend mit Kameras überwacht ?“. Seltene Pflanzen unterliegen nun erstens einmal auf Grund ihres Seltenheitswertes eines gewissen Raubdruckes zwecks ihrer weiteren, kommerziellen Verwertung durch Pflanzendiebe und zweitens trennen uns vom ausgehenden Mittelalter und der Phase des Holocaustes gerade einmal 80 Jahre in denen „wir“ versuchten, Alles Anders zu machen.
Was haben Pflanzen jetzt mit dem Mittelalter und dem Holocaust zu tun ? In Deutschland dominierte phasenweise die Verdrängungsmentalität, was zu einer Bedeutungs-Übertragung des aus dem Bewusstsein verdrängten Bedeutungsinhaltes auf einen parallelen Träger zum Ausdruck kommen kann. So werden menschliche Parameter oder Charaktäre bisweilen auf Technikprodukte übertragen wie etwa Auto, Werkzeug, Elektrizität, Smartphone & Internet wobei dann im Umgang mit dem Gegenstand, im Verhalten zu dem Objekt oder in der Spache über das Übertragungsziel die persönliche Einstellung zum Verdrängten Bewusstseinsinhalt zum Ausdruck oder zum Ausbruch kommt. Oder findet eben die Übertragung von Mensch auf Pflanze statt, was in der Namensgebung, dem mystischen Symbolwert oder der Verwendung insbesondere als Medizinalprodukt erkennbar und ablesbar ist.
Völkisch am meisten aus dem Bewusstsein und der Sprache Verdrängtes und am wenigsten Angesprochenes ist die Heilwirkung und damit die Brücke zwischen Botanischem Objekt und Gesundheit, Wellness - also dem menschlichen Wohlbefinden – und damit humanoiden Verkörperungen des Begriffes „Sexualität“. Ohne viel Drumherumzureden, das hat nun seit dem Mittelalter und letztmalig dem Holocaust dazu geführt, dass heute bestimmte „seltene“ oder „giftige“ Pflanzen nur unter staatlicher Aufsicht in botanischen Konzentrationslagern oder eben in privaten Gärten wachsen. Pflanzen, an denen die Brandung des Volkswahnsinnes besonders hoch aufschäumt und ihre Gischt verspritzt, sind insbesondere „der Mohn“, die Tollkirsche und die Alraune, letztere für ihre mytische Bedeutung „bei uns“ gänzlich aus der Natur beseitigt. Und der Bärenklau, um ihn nicht zu vergessen.
Es ist noch nicht soweit, dass eine apokalyptische, administrative Naturschutz-Task-Force per Drohne Bestandsaufnahmen und Pflanzen-Verbreitungskarten von privaten Gärten erstellt und Nachts maskierte und schwarzuniformierte Umwelt-Spezialeinheiten in Privatgärten Mohn köpfen gehen oder Alraunenfrüchte anstechen oder klauen würden, um deren Immigration und Ansiedlung hoheitlich zu verhindern. Diesbezügliche Spezialeinheiten des Innenministeriums sind ja noch für mindestens 2 Wochen an den Aussengrenzen zur Zurückweisung von Immigranten gebunden, damit sie im Lande keinen weiteren Schaden mehr anrichten können. Aber wenn man hier überhaupt auf so einen schrägen Gedanken kommt, dann wird wohl schon anderenorts so etwas gedacht oder gemacht.
Es ist also Zeit für eine Naturschutzdynamik, für eine Neudefinition des Naturschutz-Begriffes. Naturschutz ist nicht mehr nur Hausaufgabe des Staates oder der Umweltverwaltung. Naturschutz kann und muss jedermann praktizieren, insbesondere auch Land- und Forstwirte, deren Handlungskonzepte der Natur am gegenläufigsten sind. Dazu soll das vom Botanischen Garten des CID Institutes neuentwickelte Modell des Inselnaturschutzes dienen. Diese Bewahrungs- und Vermehrungsinseln können sich in jede land- und forstwirtschaftlich genutzte Plantage- oder Monokulturfläche einfügen und implantieren lassen, indem bestimmte Sektoren von bewirtschafteten Äcken, Feldern oder Wäldern entnutzt oder aus der etablierten Nutzung herausgenommen und mit geringem Zeitaufwand bepflanzt und gepflegt werden. Heilpflanzenhügel, besonders geschützte Arten oder Neophyten können dort wachsen, überdauern und als Saatgutlieferant für Ausbreitungsprojekte eines grösseren Netzwerkes von privaten kleinflächigen Naturschutzanlagen zur Bewahrung und Vermehrung von Arten dienen, die ansonsten in der Natur nicht mehr oder noch nicht vorkommen würden.
Das Modellprojekt „Externfläche Weilwiese“ des Botanischen Gartens des CID Institutes in Weilrod-Emmershausen zeigt anschaulich, wie privater Naturschutz im ansonsten auf umgebenden Flächen monokulturell intensiv bewirtschafteten Weidegründland möglich ist. Der dort im Ansatz bereits existierende Landschaftsgarten in Form einer kleinen Terrassengartenanlage auf einer synthetischen Erhebung am Weilufer ist der erste bekannte Punkt im Taunus, an welchem die seit dem Mittelalter in der freien Natur vollständig ausgerottete Mandragore wieder wild wachsen und sich vermehren kann, und dass in nur 17.250 Metern Abstand Luftlinie zum Hexenturm in Idstein, dem letzten Hinrichtungspunkt einer allseits raunenden Frau in Hessen ! Verständlich dass vor diesem historischen Hintergrund die regionale Wiederansiedlung dieser Pflanzenart an mehreren Punkten vorgesehen sein muss, denn der Abstand von unserer eigenen Geschichte ist wahrlich gering. Solche Naturschutzhügel oder private Naturschutz-Kleingärten auf ansonsten intensiv bewirtschafteten Flächen stellen keinen Widerspruch zur erfolgreichen, landwirtschaftlichen Nutzung der Gesamtwirtschaftsfläche dar und sind für Land- und Forstwirte ein Anreiz zur Erzielung eines Arbeitsparallelen Erfolges in Form einer selbsterschaffenen Naturschutzanlage.
Das Naturschutzkonzept Weilwiese des Botanischen Gartens umfasst weiterhin die Erhaltung einer natürlichen Medizinalpflanzen Beinwell-Ufer-Hochstaudenflur, die durch Ausbreitung künstlich verbreiteter, zu kommerziellen Zwecken wuchernder Futtergräser von Verdrängung bedroht ist, den Schutz einer erfolgreich neuangesiedelten Bachflusskrebs-Population, die das Habitat des früher vorhandenen und durch die Gewässerverschmutzung der 1950-60iger Jahre verdrängten, ehemaligen natürlich Flusskrebspopulation besiedelt aber durch Nachstellung bedroht ist, den Plan der Wiederbesiedlung der Weil mit früher dort lebenden „Schnurrbarts-Forellen“ (Welsen) oberhalb des dazu Wiederherzustellenden Weilwehres, eine Untersuchungsfläche zur Beobachtung der Gras-Schwertlilien-Metamorphose bei langjährig nicht gemähten oder abgeweideten Gräsern, sowie die Etablierung eines Landschaftsgartens für seltene, florenneue und bedrohte Pflanzenarten, Heilpflanzenanbau und Zierpflanzenvermehrung sowie den experimentellen Anbau noch nicht heimischer Nutzpflanzenarten.
Programm zum Schutz der wiederangesiedelten Bachflusskrebspopulation vor Nachstellung zwischen Weilbrücke und Weilwehr








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